Samstag, 21. Februar 2009

Fasching im MFZ

So, Leute, die tollen Tage sind mal wieder angebrochen. Und deswegen erzähle ich euch mal, was bei uns im MFZ für eine Gaudi war.

Also: Eri (Betreuerin in meiner Wohngruppe) arbeitete auf Hochtouren, um mein Kostüm und die Kostüme von den anderen in meiner Wohngruppe vorzubereiten. Das Motto von unserem Fasching war übrigens "Es lebe der Sport". Helene ging als Ballett-Tänzerin und wollte ein schönes rosa Kleid haben. Das kriegte sie auch - Eris Nähkünste sind nämlich berühmt! Edgar ging als Schwimmer, der sah cool aus, mit Taucherbrille und bunter Badehose. Markus war Motorrad-Freak - sein Rollstuhl war als Motorrad umfunktioniert.

Jetzt mal zu meiner Verkleidung: Ich war "Steffi Graf"! Ich hatte ein echtes Tennisröckchen an und ein weißes Polohemd, und einen Pferdeschwanz. Und in der Hand hielt ich einen Tennisschläger, den hatten wir noch in der Stadt erstanden.

Jetzt mal zu der Party. Erst wurde ein Spiel gemacht - Handball, wo Bernd, der ja Fußballfreak ist, moderierte, und Christian Miska (unser MFZ-Leiter) war der Tormann. Allerdings sollte eigentlich Stimmung aufkommen, aber weil die Musikauswahl etwas mau war, kam die Sache nicht so richtig in Schwung. Aber dann, zu später Stunde, hat die Eri das Zepter übernommen, und dann war richtig Partystimmung, mit "Er hat ein knallrotes Gummiboot", und "Marmor, Stein und Eisen bricht", und "Ich will nen Cowboy als Mann" usw.

Dann haben wir ordentlich das Tanzbein geschwungen, bzw. hat der Flo mich rumgeschwenkt! Also, der Musikwechsel war ein wahrer Segen, und die Feier ging bis in die Nacht!
Ratet mal, wann ich in die Federn bin. Na, kommt ihr drauf?

Ich sag's euch: um ein Uhr nachts!

Samstag, 14. Februar 2009

Dicke Luft in der Ergotherapie

Also, Leute, ihr wißt vermutlich, daß Ergotherapie sehr wichtig für Behinderte ist. Ich hab deshalb, wenn es nicht aus Krankheitsgründen ausfällt, auch zweimal die Woche Ergo.

Ich finde das allerdings manchmal überflüssig, weil die Therapeutin irgendwelche "Punkte" anregen möchte, und ich eigentlich gar nichts merke. Oder ich finde es nervenaufreibend, weil sie oft etwas bewirken will, was ich gar nicht so in meinen Horizont reinkriege: also zum Beispiel, ich soll da nach vorn kommen, und ich kann das nicht so richtig, oder sie drückt irgendwelche Punkte am Nacken, und ich soll dann zur Tür gucken, und wenn ich das nicht so gut schaffe, dann sagt sie zu den Betreuern in der Förderstätte und in der Wohngruppe: "Ihr müßt Clara mehr aktivieren!"

Na gut, ich fühle mich schon manchmal hinterher ein bißchen freier, aber manchmal gibt es so Situationen, wo ich denke: "Elisabeth (so heißt meine Therapeutin), das hättest du anders ausdrücken können!"

Im Klartext: Ich sollte am letzten Freitag eine Zusatzstunde kriegen, aber keiner wußte davon, bzw. war es irgendwie nicht weitergegeben worden. Da kam die Elisabeth hochgestürmt in die Wohngruppe, wo wir gerade mit dem Flo (das ist der Gruppenleiter meiner Förderstättengruppe) kochten, und dann ging's los! "Du boykottierst meine Bemühungen", schrie sie ihn an, "mit dir kann man nicht arbeiten!"

Ich hasse das, wenn im Team, wo ich auch involviert bin, irgendwelche Unstimmigkeiten auftauchen! Am liebsten hätte ich gesagt: "Leute, bitte nicht in meiner Gegenwart, sondern geht ins Büro!" Der Flo ist dann auch ins Büro gegangen, aber die Madam hat da vorne in der Küche weiter herumgeschimpft und den Flo, den ich toll finde, heruntergeputzt. Also echt unprofessionell, vor allem, weil mein Tonus natürlich sofort hochging! Da nützt dann ihre ganze Ergo nichts, wenn sie mit solchen Streitereien meinen Tonus hochjagt! Der Flo mußte mich erstmal beruhigen - mit kühlen Tüchern und Rollstuhl auf den Schoß kippen und Mozart hören...

Also Leute, wenn ihr so eine Madam im Büro haben solltet, oder in der Schule oder wo ihr gerade seid, dann denkt an Mozart...