Sonntag, 26. April 2009

Mein Johannesstift

Leute! Es gibt ja viele Einrichtungen für Behinderte, aber das Johannesstift in Berlin ist einfach einsame Spitze!
Also, ihr denkt vermutlich, wie kommt Clärchen denn dazu, München und ihr Münchner Förderzentrum niedriger zu hängen??? Aber das kann ich euch gleich beantworten.

Wir waren nämlich letzten Montag in Berlin und im Johannesstift, und ich hab das Ganze mal in Augenschein genommen, und die Leute dort haben mich auch mal näher angeguckt. Und was soll ich sagen: alles ist einfach super. Erstmal die Wohngruppe! Da ist ein toller Gemeinschaftsraum, groß, gemütlich, sogar mit Katze, und mit einer riesigen Terrasse mit großem Tisch, wo man draußen sitzen kann und die Berliner Luft genießen. Das Tolle ist, man braucht keinen Aufzug, weil alle Wohngruppen-Wohnungen im Parterre liegen. Aber es gibt ja nicht nur die Wohngruppen. Also, da gibt's viele Häuser mit allen möglichen Sachen - ein Schwimmbad, ein Café, ein Kino, außerdem natürlich Werkstätten, aber auch noch andere Leute als Behinderte, Senioren zum Beispiel, oder ein Kindergarten, eine Schule... Und deswegen ist es wie ein Dorf. Einen Edeka-Laden gibt es auch, einen Frisör, einen Arzt, undsoweiter. Nicht zu vergessen und für mich sehr wichtig: eine schöne große Kirche.
Die Häuser sind alle aus rotem Backstein, und es gibt viele Bäume, und wenn du Lust hat, Sonntags mal ins Grüne zu fahren, dann brauchst du keinen fahrbaren Untersatz; du kannst nämlich von der Haustür aus direkt ins Grüne marschieren.
Am Wochenende wirst du nicht einfach vor den Fernseher geschoben, sondern dein Wochenende besteht aus dem Kirchgang, und hinterher macht man was, was die Wohngruppe vorher zusammen überlegt hat. Und überhaupt kann man da in der Freizeit ganz viel machen, weil es viele Hobbygruppen gibt - Chor, Bibelkreis, Schach, Theater, Kartenspiele, Quiz...

Ich meine, wir sind ja noch eine Weile hier, aber es macht mir einfach Spaß, jetzt schon Dialoge zu führen, die ich mir im Johannesstift ausmale.
Ich stelle mir vor, daß ich, wenn ich erstmal dort bin, am Wochenende öfters mal im Johannesstift bleibe und nicht dauernd meinen "Oldies" (Mama und Papa) auf der Pelle hocke...

Sonntag, 5. April 2009

Fernsehen

Also Leute, ärgert ihr euch manchmal auch über das Fernsehprogramm?

Ich wollte heute eigentlich "Nesthocker" gucken - das ist so eine Familienserie, die ich ganz gut finde, jedenfalls für Sonntagvormittag. Aber was war? ein sogenanntes "Spezial", und zwar über Barack Obama, der ja gerade in Europa weilt. Und weil da viele Leute denken: "Oooh, Barack Obama!" muß dann gleich den halben Tag über der Gott Barack Obama in den Fernsehhimmel gehoben werden. Dieses ewige "Ach ich bin ja so gut gelaunt"-Grinsen von dem Barack geht mir auf die Nerven, das ist doch nur Show, und dann muß das auch noch am Sonntagvormittag im Fernsehen verbraten werden...

Was mich auch auf die Palme bringt, wenn ich Sonntags nach dem Fernseh-Gottesdienst noch ein bißchen weiter fernsehen möchte: wenn dann Skilaufen kommt, oder Autorennen, oder Radrennen, oder Tennis, - wobei, seit ich weiß, daß die Anja Radrennen fährt, sehe ich das zumindest in etwas anderem Licht...

Und noch was: Diese Gericht-Shows, wo einfach sinnlos drauflos geschrien wird, die kann ich ja auf den Tod nicht ausstehen. Ich finde die einfach nur DUMM! Sowas sollte man erst gar nicht senden!

Ich finde, die Programmlandschaft sollte mal grundlegend geändert werden! Nicht mehr diese blöden Shows, aber viel mehr Dokus über das richtige Leben. Mich interessieren besonders Dokufilme über Ärzte, über Kurheime, über Tiere, über Leute, die was Sinnvolles machen!

Zum Beispiel könnte man mal etwas über die Johanniter bringen, oder über mein Förderzentrum...